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Jede dritte Frau* in Ăsterreich war oder ist von Gewalt betroffen
Jede dritte Frau* zwischen 18 und 74 Jahren in Ăsterreich hat ab dem Alter von 15 Jahren körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt (34,51 %). Fast jede sechste Frau* war im Erwachsenenalter von Androhungen körperlicher Gewalt betroffen (15,25 %). Das zeigt eine Erhebung zu Gewalt gegen Frauen, die Statistik Austria zwischen 2020 und 2021 im Auftrag von Eurostat und dem Bundeskanzleramt durchgefĂŒhrt hat.
Gewalt hat viele Gesichter
Gewalt hat akute Folgen aber auch Langzeitfolgen, die oft nicht gleich erkannt werden. FĂŒr von Gewalt Betroffene ist das Gesundheitswesen oft die erste Anlaufstelle, daher kommen Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle zu. Denn auch nicht alle von Gewalt betroffenen Frauen* und MĂ€nner* treten in Kontakt mit Gewaltschutzeinrichtungen.Â
PrioritĂ€re Aufgabe des öffentlichen Gesundheitswesens ist, die gesundheitlichen Folgen von Gewalt zu erkennen, Gewalt als Ursache zu identifizieren, Betroffene sensibel zu unterstĂŒtzen und zu behandeln und an Hilfseinrichtungen weiterzuverweisen (WHO 2013a, 2013b, BMWFJ 2010).Â
Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen sind mit vielfĂ€ltigen Formen von körperlicher, psychischer, sexualisierter und sozialer Gewalt in verschiedensten Kontexten konfrontiert. Gewalt zu erkennen und aufzudecken ist nicht leicht und nicht selbstverstĂ€ndlich. Es braucht dafĂŒr Wissen und Handwerkszeug sowie institutionelle UnterstĂŒtzung und entsprechende Rahmenbedingungen.
Gesundheitliche Folgen von Gewalt als Thema im Frauengesundheitszentrum
Gesundheitliche Folgen von Gewalt sind ein Schwerpunkt des Grazer Frauengesundheitszentrums seit seiner GrĂŒndung 1993. Das Grazer Frauengesundheitszentrum arbeitet an der Schnittstelle von Gewaltschutzeinrichtungen und Gesundheitswesen. Es fĂŒhrt seit 2007 Projekte rund um das Thema gesundheitliche Folgen von Gewalt durch. Dadurch werden Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen gestĂ€rkt, mit von Gewalt Betroffenen umzugehen.
AktivitÀten im Arbeitsbereich
Projekt Gesundheit vertrĂ€gt keine Gewalt â Hinschauen und Nachfragen hilft! (2017 bis 2023)
Frauenhelpline
Frauenhelpline â Halt der Gewalt
0800 222 555 (fĂŒr ganz Ăsterreich, 0.00 bis 24.00 Uhr, kostenfrei),
www.frauenhelpline.at
FrauenhÀuser Steiermark
Notrufnummer: 0316 42 99 00
beratung@frauenhaeuser.at
www.frauenhaeuser.at
Gewaltschutzzentrum Steiermark, Graz
Die AuĂenstellen Leoben, Hartberg und Feldbach, Liezen, Bruck und Leibnitz werden ĂŒber die Grazer Zentrale koordiniert.
0316 77 41 99
office@gewaltschutzzentrum.at
www.gewaltschutzzentrum.at
Beratungsstelle Tara bei sexueller Gewalt, Graz
0316 31 80 77
office@taraweb.at
www.taraweb.at
NINLIL-bei sexueller Gewalt gegen geistig oder mehrfach behinderte Frauen
Telefonische Beratung: 01 714 39 39
office@ninlil.at
www.ninlil.at
UnterstĂŒtzung fĂŒr Kinder und Jugendliche bei hĂ€uslicher Gewalt
www.gewalt-ist-nie-ok.at
Sexual-AufklÀrung in österreichischer GebÀrdensprache
https://sexbaff.atÂ
gesammelt von dem Referat fĂŒr Frauen und Gleichstellung der Stadt Graz. Mit der BroschĂŒre Selbst Sicher! zum Download
https://www.graz.at/cms/beitrag/10304942/7753526/Selbst_Sicher.html
Zebra â Interkulturelles Beratungs- und Therapiezentrum, Graz
0316 83 56 300
zebra@zebra.or.at
RESET – ZEBRA
Recht auf Schutz und Hilfe bei hÀuslicher Gewalt
www.aoef.at/index.php/infomaterial-zum-downloaden/gewaltschutzfolder
Die BroschĂŒre, in der alle wichtigen Informationen zum Gewaltschutzgesetz leicht verstĂ€ndlich zusammengefasst sind, gibt es nun bereits in 20 Sprachen, sowie auch in Blindenschrift und fĂŒr gehörlose Frauen. Die Sprachen: deutsch, albanisch, arabisch, bosnisch-kroatsich-serbisch, bulgarisch, chinesisch, englisch, französisch, italienisch, mazedonisch, persisch (farsi), polnisch, romanes, rumĂ€nisch, russisch, slowensich, slawisch, slowakisch, spanisch, tĂŒrkisch, ungarisch, fĂŒr Gehörlose, in Brailleschrift)
Barrierefreie Videos gegen Gewalt
https://www.alphanova.at/videos-gegen-gewalt
Gewalt â Wie kann ich helfen? In Folge 13 des âGesund informiert“-Podcasts des Gesundheitsfonds Steiermark ist Birgit Posch, Arbeits- und Sozialberaterin im Frauenservice Graz als Expertin zu Gast
https://www.gesund-informiert.at/die-podcasts
BroschĂŒre Gewalt erkennen. Fragen und Antworten zu Gewalt an Ă€lteren Menschen, Bundesministerium fĂŒr Arbeit, Soziales und KonsumentInnenschutz (Ă, dt)
PrĂ€vention: Gewalt gegen Ă€ltere Menschen in Ăsterreich
BroschĂŒre Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und hĂ€usliche Gewalt handeln. Leitfaden fĂŒr Leitung und Praxis in KrankenhĂ€usern zur Versorgung von Gewalt betroffenen PatientInnen, Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie (Ă, dt)
Leitfaden_Gewaltfreileben.pdf
BroschĂŒre „Verstehen Sie keinen SpaĂ, Schwester?“ Ein Leitfaden zum Schutz vor sexueller BelĂ€stigung fĂŒr Pflegefachpersonen und andere ErwerbstĂ€tige im Gesundheitswesen,
Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und PflegefachmÀnner (Ch, dt)
Leitfaden_Verstehen_Sie_keinen_Spass_dt.pdf
Bericht zu den Expertinnengutachten Information der Ăffentlichkeit zu Gewalt in der Geburtshilfe, unter besonderer Beachtung der Bedarfe von Migrantinnen und FlĂŒchtlingsfrauen (AKF, 2021)
https://www.arbeitskreis-frauengesundheit.de/wp-content/uploads/2022/06/AKF_Bericht_Informationen_zu_Gewalt_unter_der_Geburt.pdf
WHO: Jede dritte Frau erlebt Gewalt in der Partnerschaft oder Nötigung
https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/2000124783525/who-jede-dritte-frau-erlebt-gewalt-in-partnerschaft-oder-noetigung
Autorin:
Christine Hirtl, Expertin fĂŒr das Thema Gesundheitliche Folgen von Gewalt, Projektentwicklung, GeschĂ€ftsfĂŒhrungsteam Frauengesundheitszentrum
Rita Obergeschwandner, Referentin fĂŒr Ăffentlichkeitsarbeit, Webmasterin
Letzte Aktualisierung: 26. Juni 2025