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Presseinformation, Frauengesundheitszentrum, Graz, 23. Juni 2020
Das Frauengesundheitszentrum prĂ€sentiert seinen Jahresbericht 2019: 5922 Frauen und MĂ€nner wurden erreicht, 1608 Fachfrauen und MĂ€nner aus dem Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich fortgebildet und 6 Projekte durchgefĂŒhrt. Bildung und die gesundheitlichen Folgen von Benachteiligung und Mehrfachbelastung von Frauen waren zentrale Themen. Im Jahr 2020 sind sie durch die Corona-Krise noch drĂ€ngender geworden.
Gesundheit ist Frauenrecht
âDie Gesundheitschancen in Ăsterreich sind noch sehr ungleich verteilt. Frausein kann Ihre Gesundheit gefĂ€hrden! Verantwortlich dafĂŒr sind unter anderem ungleiche Bezahlung in unsicheren BeschĂ€ftigungsverhĂ€ltnissen, ungleiche Aufstiegschancen und Mehrfachbelastungenâ, stellt Renate Gruber, Mitglied der GeschĂ€ftsfĂŒhrung des Frauengesundheitszentrums, fest. Themen, die auch die Psychotherapeutinnen des Frauengesundheitszentrums aus ihrer tĂ€glichen Praxis kennen. 647 Informations- und ErstgesprĂ€che sowie Therapiesitzungen haben sie 2019 mit 113 MĂ€dchen und Frauen durchgefĂŒhrt.
Gut zu wissen: Recht auf Bildung
Auch als Bildungseinrichtung war das Frauengesundheitszentrum sehr gefragt. Die Workshops Frauengesundheit â gut zu wissen wurden 2019 noch hĂ€ufiger gebucht als im Jahr zuvor. 159 Teilnehmerinnen mit Migrationshintergrund erhielten Orientierung im österreichischen Gesundheitswesen und Antworten auf ihre Fragen rund um das Thema Frauengesundheit.
Nach einem parlamentarischen EntschlieĂungsantrag, welcher ein gĂ€nzliches Verbot des Einsatzes von professionellen externen SexualpĂ€dagog*innen an Schulen vorsah, setzten die Expertinnen des Frauengesundheitszentrums auf Fakten statt Aufregung. Sie luden unter anderem gemeinsam mit dem Netzwerk Sexuelle Bildung Steiermark zum Dialog und verfassten eine wissensbasierte Argumentationsgrundlage fĂŒr professionelle sexuelle Bildung an österreichischen Schulen (1). 2019 haben 403 MĂ€dchen und 293 Burschen 78 Workshops des Frauengesundheitszentrums besucht. Neben sexualpĂ€dagogischen Workshops ging es dabei auch um Schönheitsideale, Körpernormen und Selbstbewusstsein.
Gewalt hat gesundheitliche Folgen
Gewalt an Frauen sorgte 2019 fĂŒr Schlagzeilen. Das neue Gewaltschutzgesetz fordert Melde- und Anzeigepflichten innerhalb der Gesundheitsberufe, dazu sind Wissen, Information und Handlungskompetenz erforderlich. Mit der Fortsetzung des Projektes Gewalt hat gesundheitliche Folgen â Hinschauen und Nachfragen hilft! ab Juli 2019 stĂ€rkt das Frauengesundheitszentrum MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen durch Fortbildungen. Ziel ist, das Thema nachhaltig in die Fort- und Ausbildungen der Gesundheitsberufe zu verankern. (2)
âRĂŒckschau zu halten in Zeiten der VerĂ€nderung und Unsicherheit durch eine Pandemie wie Covid-19 ist fĂŒr eine Organisation nicht einfach. Angebote mĂŒssen neu gedacht und entwickelt werden und laufend an den Bedarf der Frauen und MĂ€dchen angepasst werden. Ihre Situation hat sich nicht verbessert â zeigt sich doch im Ausnahmezustand oft noch stĂ€rker, in welchen Bereichen es Ungleichheit gibt und wo Handlungsbedarf akut ist. Wir sehen das als Auftrag dranzubleibenâ, sind sich die GeschĂ€ftsfĂŒhrerinnen, (v.l.n.r.) Felice GallĂ©, Renate Gruber und Christine Hirtl, mit Blick auf das vergangene Jahr und die Zukunft des Frauengesundheitszentrums, einig.
Das Frauengesundheitszentrum in Zahlen
FĂŒr Frauen und MĂ€dchen da
5.922 Frauen und MĂ€nner waren mit dem Frauengesundheitszentrum in Kontakt.
377 Frauen, MĂ€dchen und Multiplikatorinnen und 43 MĂ€nner, Burschen und Multiplikatoren besuchten bei 48 Veranstaltungen, Gruppen und Kursen die RĂ€ume am Joanneumring 3.
2813 Frauen, MĂ€dchen und Multiplikatorinnen sowie 896 MĂ€nner, Burschen und Multiplikatoren waren bei 194 Veranstaltungen auĂerhalb des Frauengesundheitszentrums in Graz und in der Steiermark. 47 Fortbildungen, VortrĂ€ge und PrĂ€sentationen haben Mitarbeiterinnen des Frauengesundheitszentrums fĂŒr 1166 Multiplikatorinnen und 442 Multiplikatoren gehalten.
Gut beraten
647 Informations- und ErstgesprĂ€che sowie Therapiesitzungen haben 2 Psychotherapeutinnen mit 113 MĂ€dchen und Frauen durchgefĂŒhrt. 209 Beratungen haben stattgefunden.
Gesundes Wissen fĂŒr Jugendliche
403 MĂ€dchen und 293 Burschen haben 78 Workshops besucht.
86 Prozent der Workshops fĂŒr MĂ€dchen und Burschen haben in neuen Mittelschulen und Berufsschulen sowie in Jugendzentren, Ausbildungseinrichtungen und Schulen in sozial benachteiligten Regionen und Stadtteilen stattgefunden.
(1) Was bedeutet umfassende sexuelle Bildung? Warum brauchen wir externe Expert*innen an Schulen dafĂŒr? Eine evidenzbasierte Argumentationsgrundlage. Frauengesundheitszentrum, Netzwerk Sexuelle Bildung Steiermark. Graz 2019. http://www.frauengesundheitszentrum.eu/wp-content/uploads/2014/08/2019_10_18_Argumentatorium-Netzwerk-Sexuelle-Bildung.pdf
(2) Gesundheit vertrĂ€gt keine Gewalt â Hinschauen und Nachfragen hilft ist ein Projekt der Gesundheitsplattform und wird im Auftrag des Gesundheitsfonds Steiermark vom Frauengesundheitszentrum durchgefĂŒhrt. http://www.frauengesundheitszentrum.eu/gesundheit-vertraegt-keine-gewalt-hinschauen-und-nachfragen-hilft/
Liebe Redakteurin, lieber Redakteur,
ein Foto des GeschĂ€ftsfĂŒhrungsteams und eine Auswahl an weiteren Fotos finden Sie hier.
Ein Foto, das Sie suchen ist nicht dabei? Bitte kontaktieren Sie uns.
Gerne vermitteln wir auch ein Interview.
Jahresbericht zum Download: http://www.frauengesundheitszentrum.eu/wp-content/uploads/2014/07/2020_Jahresbericht-Frauengesundheitszentrum-2019.pdf
Pressekontakt
Felice Gallé, felice.galle@fgz.co.at, 0316 83 79 98-30
Rita Obergeschwandner, rita.obergeschwandner@fgz.co.at, 0316 83 79 98-30