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Zahlen und Fakten zum Projekt Gesund älter werden – auch für mich!

Laut österreichischem Gesundheitsbericht 2016 verbringen Frauen 66,6 und Männer 65,9 Lebensjahre in sehr guter bis guter Gesundheit. Aufgrund der rund 5 Jahre längeren Lebenserwartung leben Frauen jedoch mit 17,1 Jahren im Vergleich zu 13 bei Männern länger in mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit.

Altersarmut ist größtenteils weiblich und kann krank machen.
Durch geringeres Einkommen, Berufsunterbrechungen, etwa durch Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen, haben Frauen im Alter oft weniger Geld zur Verfügung als Männer. 

Laut EU-SILC 2017 lag die Armutsgefährdung bei älteren Frauen ab 65 Jahren bei 16 % im Vergleich zu 9 % bei den Männern. Dass Altersarmut vor allem weiblich ist, zeigt sich deutlich, wenn Haushaltsstrukturen berücksichtigt werden: Alleinlebende Frauen, deren Haupteinkommensquelle Pensionsleistungen bilden, haben ein Armutsrisiko von 22 % (vgl. Land Steiermark 2018, S. 21), alleinlebende Frauen in Haushalten ohne Pension sogar 18 % (ebd. S.19). Wenn zusätzlich der Bildungsfaktor herausgerechnet wird, sind die am stärksten von Armut betroffene Gruppe Frauen mit Pflichtschulabschluss in der Altersgruppe der 75- bis 79-Jährigen. Die Armutsrate beträgt hier 31,5 % (vgl. BMASK 2015, S. 21). 

Eine Publikation des Robert Koch Instituts beschäftigt sich insbesondere mit der gesundheitlichen Ungleichheit im höheren Lebensalter und fasst verschiedenste Studienergebnisse zusammen: So weisen 65- bis 79-Jährige mit niedrigem Sozialstatus deutlich häufiger Anzeichen von Gebrechlichkeit und Funktionseinschränkungen im Alltag auf. Depressive Symptome sind in bildungsferneren Gruppen häufiger und auch die kognitive Leistungsfähigkeit ist geringer (vgl. Lambert et al 2016). 

Dass sich soziale Benachteiligung auch räumlich zeigen kann, konnte unter anderem mit einer Untersuchung in Bremen bestätigt werden. Diese stellt zwar einen generellen Anstieg der Lebenserwartung fest, allerdings war das Ausmaß stark vom Stadtviertel abhängig. Schlechtere soziale Bedingungen führen zu kürzerer Lebenserwartung (vgl. Gesundheitsamt Bremen 2006, S. 45).