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Beratung und Aufklärung rund um Endometriose

Presseinformation, Frauengesundheitszentrum, Graz, Donnerstag, 25. März 2021 anlässlich des Endometriose-Aktionsmonats 2021

Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen von Frauen. Wissen dazu ist rar, genaue Zahlen gibt es nicht.1 Bei Frauen mit stark schmerzhaften Regelblutungen geht man davon aus, dass bei etwa der Hälfte von ihnen eine Endometriose vorliegt. Weitere häufige Symptome sind Schmerzen während oder nach dem Sex oder unerfüllter Kinderwunsch. Oft wird Endometriose erst nach längerer Zeit erkannt. Nicht selten dauert es vom Beginn der Beschwerden bis zur Diagnosestellung bis zu 10 Jahre, in denen die Frauen in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt sind. Das Frauengesundheitszentrum bietet kostenfreie Beratung und Begleitung.

„Der Endometriose-Aktionsmonat März ist nun fast vorbei — für uns im Frauengesundheitszentrum bleibt das Thema 365 Tage im Jahr wichtig“, stellt Gesundheitswissenschaftlerin Marlene Schader klar. Seit 2015 steht sie als Beraterin zu Gebärmutter- und Brustgesundheit Frauen aus Graz und der gesamten Steiermark zur Verfügung. „Dabei geht es um mehr als mein Expertinnenwissen. Das Leben mit Endometriose ist für viele Frauen nicht nur schmerzhaft, sondern auch frustrierend“, berichtet Schader. „In den Beratungen erzählen Frauen, dass sie jahrelang auf die Diagnose warten mussten, sich unverstanden und alleingelassen gefühlt haben.“ Die Expertin sieht dafür vielfältige Gründe: Die Ursachen der Entstehung und Entwicklung der Krankheit sind ungeklärt. Es fehlen Kenntnisse in der Gesundheitsversorgung über die Diagnosestellung und Behandlung der Erkrankung. Als medizinische Behandlungen stehen Schmerzmittel, Hormone und Operationen zur Verfügung. Diese dienen dazu, die Beschwerden zu lindern, heilen können sie nicht.

FĂĽr Frauen da
In den Beratungen im Frauengesundheitszentrum sprechen die Frauen über ihren Alltag mit der Erkrankung Endometriose. Sie stellen Fragen zu den einzelnen Bewältigungs- und Behandlungsmöglichkeiten und erkundigen sich nach komplementären Ansätzen. „Wir hören zu und bieten abgesicherte Fakten. Wir informieren die Frauen auch, wenn es zu bestimmten Behandlungsmöglichkeiten keine oder nicht aussagekräftige wissenschaftliche Evidenz gibt.“ Denn die Behandlungsmöglichkeiten sind nur unzureichend erforscht. Komplementäre und integrative Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten sind gar nicht untersucht und müssen selbst bezahlt werden. „Umso wichtiger“, so Schader, “ist es uns im Frauengesundheitszentrum, die Frauen zu stärken, sich an Behandlungsentscheidungen aktiv zu beteiligen.“

Das Frauengesundheitszentrum bietet Beratung vor Ort am Grazer Joanneumring 3, online und telefonisch an. Die Beratungen sind kostenfrei und auch mit Dolmetscherin und Kinderbetreuung möglich. Informationen und Anmeldung: www.frauengesundheitszentrum.eu/beratung, 0316 83 79 98, frauen.gesundheit@fgz.co.at  

Qualitätsvolle Links zum Thema Endometriose sind auf der Website des Frauengesundheitszentrums gesammelt: www.frauengesundheitszentrum.eu/endometriose 


Eine Stimme fĂĽr IHRE Gesundheit
Das Frauengesundheitszentrum vertritt die gesundheitlichen Interessen von Endometriose betroffener Frauen und möchte die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren. Dabei setzt es sich ein für:

  • Mehr Forschung zu Ursachen, Diagnose, Behandlung und komplementären Behandlungsansätzen der Endometriose
  • Sensibilisierung von Ă„rzt*innen, speziell Gynäkolog*innen, hinsichtlich der Beschwerden, Aus-, Fort- und Weiterbildung zum Thema
  • Informationen fĂĽr Patient*innen ĂĽber Nutzen und Schaden der einzelnen Behandlungsmöglichkeiten zur Symptomlinderung bei Endometriose in verständlicher Sprache
  • Förderung von gemeinsamer Entscheidungsfindung
  • Beteiligung von Patient*innen und Patient*innenorganisationen in der Forschung, Aus-, Fort- und Weiterbildung
  • Qualifizierter Weiterverweis von niedergelassenen Ă„rzt*innen an zertifizierte Zentren
  • Qualitätssicherung der zertifizierten Zentren, sowie transparente Kriterien der Zertifizierung — Nutzen fĂĽr Patient*innen muss gegeben sein und regelmäßig evaluiert werden

Liebe Redakteurin, lieber Redakteur,

Ein Foto von Marlene Schader sowie Symbolfotos zum Download in Druckqualität finden Sie hier: www.frauengesundheitszentrum.eu/fotos-und-logos, (c) Frauengesundheitszentrum (kostenfrei bei Veröffentlichung in Zusammenhang mit dieser Aussendung)

Marlene Schader, BSc MSc: Gesundheits- und Pflegewissenschafterin, Beraterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin zu Frauengesundheit und Gesundheitskompetenz im Frauengesundheitszentrum, Beraterin zu Endometriose seit 2015

Gerne vermitteln wir Ihnen auch ein Interview mit Frau Schader.  

Pressekontakt
Felice Gallé, 0316 83 79 98-30,
felice.galle@fgz.co.at
Rita Obergeschwandner, 0316 83 79 98-30,
rita.obergeschwandner@fgz.co.at

Quellen

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) (2021): Endometriose (https://www.gesundheitsinformation.de/endometriose.html )

Arbeitskreis Frauengesundheit (2019): Satellitensymposium Endometriose 2019 (https://arbeitskreis-frauengesundheit.de/veranstaltungen/fachtag-endometriose/)

Arbeitskreis Frauengesundheit (2019): Tagungsbericht zum Satellitensymposium Endometriose (https://www.arbeitskreis-frauengesundheit.de/wp-content/uploads/2019/12/Bericht_Endometriosesymposium_AKF2019_final.pdf)


1Der AKF (Arbeitskreis Frauengesundheit, Deutschland) spricht von einem geschätzten Vorkommen von 5 bis 15 Prozent, www.arbeitskreis-frauengesundheit.de/wp-content/uploads/2019/12/AKF-Stellungnahme-Endometriose-3.-Dez.-2019.pdf